A Tour de Force

"Aufgabe ist es, in der Orientierungslosigkeit Fuß zu fassen und für das Ungewisse im Geist und der Aktion im Moment Vertrauen zu entwickeln", sagt Dagmar Glausnitzer-Smith.

transitstation, als tour de force, transportiert Künstler und ihre Arbeiten zu europäischen Städten verschiedener Länder. Regionale Künstler laden die Gastkünstler ein und gemeinsam begegnen sie sich in kulturellen und sozialen Beziehungen.

transitstation ist auch auf einer metaphorischen Reise. Das charakteristische Bild von transitstation ist die Zugfahrt; an jeder Station steigen Künstler ein während Andere wieder aussteigen. Die persönliche Erfahrung ist zum Teil flüchtig und temporär oft auch unbestimmt, doch entstehen zwischen den teilnehmenden Künstlern Verbindungen, die zu neuen Wegen führen.

Das Konzept transitstation positioniert verschiedene Fragen in der Abfolge der pausenlosen Aktionen: wo genau ist die Kunst?

Kann die Kunst selbst ein Ereignis sein? Hilft es überhaupt, die Kunst zu suchen oder eine Begrifflichkeit zu ermitteln, die die verschiedenen Darstellungsweisen unterscheidet? Und ist nicht genau die unterscheidung ein Weg zurück in konventionelle Kategorien?

Man fragt weiter: Ist die Frage nach der Intention eine Sache der subjektiven, individuellen Wahl oder eine kulturelle Entwicklungsrichtung? Ist es am Ende der Betrachter, der immerfort die Vorurteile mit sich bringt und somit die unterschiedlichen Annährungsweisen durch Sprache und Bild zu verstehen versucht? Kann der Betrachter wahrhaft offen sein für neue 'Moment-Erfahrungen' im Angesicht einer stattfindenden Kunst?

Die Gesamtarbeit ist das Ereignis transitstation: zweimal 12 Stunden nonstop Aktionen an dem geplanten Wochenende in einer europäischen Stadt. Der transitstation Künstler formt mit seiner Arbeit immer wieder das Zentrum des Ereignisses. Der internationale, kulturelle Kontext stellt die Werke der Künstler an die Stirn der zeitgenössischen Praxis des Kunstschaffens. Damit bildet er eine Plattform und von dort kann man auf die Intention, die Fragen und die Folgen der Kunsterfahrung zurückschauen.

Die Methode lockt die Achtsamkeit und das 'Im-Moment-Sein' des Betrachters.

 

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